Aus Kurt Alberts Besuchen im Elbsandsteingebirge – „ein Augenöffner für eine neue Dimension“ – entstand der Rote Punkt und die Freikletterbewegung in Westdeutschland. Aus seiner Begegnung mit dem Lokalmatador und „Kletter-Magier“ Bernd Arnold (* 1947) erwuchs eine wunderbare Freundschaft und eine unkaputtbare Seilschaft, die weltweit Marksteine und Sehnsuchtsziele für die besten Kletterer hinterließ.
Im heimischen Frankenjura verschob der Mathematiker und Spaßvogel Kurtl – der schon auch einmal eine Mausefalle in einem Griffloch versteckte – die Latte mit Routen wie „Sautanz“ (IX-, 1981) und „Magnet“ (IX, 1982). Dann trug er den Sportklettergedanken zusammen mit Wolfgang Güllich ins Gebirge mit „Locker vom Hocker“ (VIII-, 1981) im Wetterstein; 1987 machte er erste freie Begehungen der „Hasse-Brandler“ (VIII+) an der Großen und der „Schweizerführe“ (IX-) an der Westlichen Zinne.

Bernd Arnold konnte 1988 durch eine nur minimal geschwindelte Einladung von Münchner Freunden um Dietrich Hasse aus der DDR ausreisen – und machte daraus ein inoffizielles Sabbatical, um an der „DAV-Leistungsexpedition“ zum Trango Tower teilzunehmen; neben vielen Alpenklassikern gelang ihm in jenem Sommer die erste freie Begehung des Einstiegsquergangs zu den Pumprissen (VIII+). Eine der schönsten Touren von Arnold und Albert (zusammen mit Jörg Gerschel und Lutz Richter) ist „Royal Flush“ (950 m, 7b, A0) am Fitz Roy in Patagonien; weitere Legenden sind „Eternal Flame“ am Trangoturm und „Riders on the Storm“ am Paineturm.

Der „Kurtl“ starb 2010 durch einen Leichtsinnsfehler am Höhenglück-Klettersteig in Franken. Bernd klettert noch mit seinen Enkeln, soweit es die Rückenschmerzen (Folge von Verletzungen bei einem Spaltensturz am Trangoturm) zulassen.

Der Rote Punkt war nicht die Erfindung der Freikletterei: Die war in Sachsen, England und den USA ja immer dominant gewesen; auch in Frankreich gab es das „system jaune“ und beispielsweise Jean-Claude Droyer hatte 1977 die erste 7a (VIII) geklettert. Der Rote Punkt war aber eine Provokation für die Alten und eine Inspiration für die Jungen, die bald auf ganz Deutschland und auch auf die Alpen ausstrahlte – nicht zuletzt durch die Kletter-Erfolge von Kurt Albert und Wolfgang Güllich.

Kurt Albert mit dem Roten Punkt / © Heinz Zack
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