Der Südtiroler Reinhold Messner (* 1944) ist sicher der bekannteste Bergsteiger aller Zeiten. Die breite Masse kennt ihn vor allem als ersten Besteiger aller 14 Achttausender; Kenner wissen, dass er das ohne Hilfssauerstoff machte, teils auf schwierigen Neutouren und in kleinen Seilschaften, was Anfang der 1970er nicht verbreitet war, und dass er den Mount Everest ein zweites Mal bestieg, solo und ohne Hilfssauerstoff. Seine Museen zeigen Tradition und Kultur der Berge und des Bergsports; als Buchautor prägte er Begriffe wie den „Grenzgang“ für anspruchsvollen Alpinismus. Bis heute ist er ein Prediger für Stilreinheit und Eigenverantwortung – auch wenn er mit dem modernen „Pistenalpinismus“ und Klettern als Olympiasport seinen Frieden gemacht hat.

Weniger bekannt ist seine prägende Rolle für den Alpinismus und das Freiklettern Ende der 1960er Jahre. Er wiederholte die damals schwierigsten Routen im Fels (Civetta: Philipp-Flamm) und Eis (Droites Nordwand) im Alleingang und forderte mit seinem Artikel und Slogan „Mord am Unmöglichen“ und dem Buch „Der siebte Grad“ ein Ende der Haken-Direttissimas und ein Hin zum Freiklettern: „Einer Route, die mit der Verwendung von fünfzig Fortbewegungshaken den höchsten Schwierigkeitsgrad aufweist, müsste ohne diese Haken folgerichtig ein noch höherer Schwierigkeitsgrad zugesprochen werden. Wenn die schwierigsten Führen der Alpen allein und vielfach ohne Sicherung geklettert werden, heißt das, dass in einer Seilschaft größere Schwierigkeiten als die bisher gekletterten möglich sind. Aus der Tatsache, dass Sechsertouren ohne Mehreinsatz von künstlichen Hilfsmitteln im Winter, bei Kälte und Schnee geklettert worden sind, folgere ich, dass die Möglichkeiten der Freikletterei bei günstigen Bedingungen noch nicht vollkommen ausgeschöpft sind. … Das Chaos der Bewertung im obersten Schwierigkeitsbereich wird sich in den nächsten Jahren vergrößern, wenn man die Schwierigkeitssakala nach oben hin nicht offen lässt. … Man konnte doch auch nach den 10,0 von Armin Hary nicht einfach sagen: „Das ist die schnellste Zeit, die jemals gelaufen werden wird, schneller geht´s nicht mehr, deshalb zählen die Zeiten darunter nicht, die messen wir gar nicht.“

Heiligkreuzkofel / © Manfred Sturm
Reinhold Messner 1970 / © Historisches Alpenarchiv

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